servus.at & STWST

The Rise of the Network Commons by Armin Medosch

Buchpräsentation

Maindeck, vor der Stadtwerkstatt
Sa, 6. Sept, 17:30


Davide Bevilacqua von servus.at und Stadtwerkstatt laden zur Buchpräsentation:

The Rise of the Network Commons von Armin Medosch –
Herausgegeben vom Institute of Network Cultures

Das Buch ist eine Flaschenpost, die zehn Jahre nach ihrem Versand an Land gespült wurde. Armin Medosch begann mit seinem 2004 erschienenen Buch Freie Netze selbstverwaltete lokale Vernetzungsinitiativen zu dokumentieren. Vor seinem frühen Tod im Jahr 2017 entwickelte er The Rise of the Network Commons in Entwürfen, veröfeentlicht auf seiner Website The Next Layer.

„The Rise of the Network Commons“ ist eine Kulturgeschichte drahtloser Community-Netzwerkprojekte, die sich von ihren Ursprüngen in London, Berlin, Wien und Kopenhagen nach Spanien, Griechenland, Nord- und Südamerika sowie Afrika verbreiteten. Die Bewegung brachte eine Vielzahl technischer, sozialer und künstlerischer Hacker zusammen, die neue computergestützte und soziale Technologien entwickelten. Medosch entwickelt eine doppelte These: Die Einbeziehung von Nicht-Experten in den Aufbau von Netzwerk-Commons hat eine tiefgreifende emanzipatorische Wirkung auf die Teilnehmer:innen und trägt gleichzeitig zu einer radikalen Demokratisierung der Technologie bei. In der Gemeinschaft beginnen wir, zukünftige Technologien so zu gestalten, dass sie lokalen Bedürfnissen dienen und nicht kommerziellen Interessen. „The Rise of the Network Commons” hat seit seiner Entstehung nur an Relevanz gewonnen und erinnert uns daran, wie wir Daten-, Informations- und Wissens-Commons aufbauen – indem wir souveräne Nachbarn der Praxis und des Fachwissens werden.


https://www.networkcommons.org/




Armin Medosch (1962–2017) war ein österreichischer Medienkünstler, Journalist, Kurator, Theoretiker, Kritiker und Pionier der Internetkultur in Europa. Als Kunstaktivist war er Mitinitiator der Umgestaltung des Schiffes MS Stubnitz, einem ehemaligen Hochseefischereifahrzeug der DDR, zu einem schwimmenden Kunstraum. Er war Mitherausgeber von Telepolis, dem ersten ausschließlich online erscheinenden Magazin in Deutschland. 1998 kuratierte Medosch zusammen mit Manu Luksch in London Art Servers Unlimited – eine wegweisende Konferenz von Initiativen, die sich mit den „kreativen, experimentellen, nicht-kommerziellen, soziokulturellen, künstlerischen und kritischen Nutzungen des Netzes” befasste, darunter die Bereitstellung von Internetzugang, Stipendien und Räumen für Arbeit und Begegnung. Später steuerte er mehrere Texte zu Ambient Information Systems bei, einem 2009 erschienenen Sammelband mit Arbeiten von Luksch, Mukul Patel und weiteren Mitwirkenden der Netzwerk- und Aktivismusszene der 2000er Jahre. Medosch erwarb einen MA in Interactive Digital Media an der University of Sussex und promovierte am Goldsmiths College der University of London. Bis zu seinem Tod war er als Autor, Dozent und Forscher tätig.


Dank an:
Volker Grassmuck und Adam Burns für die Initiierung der Fertigstellung von Armin Medoschs Publikation.
Geert Lovink, Ruben Stoffelen und Katja van Stiphout vom Institute of Network Cultures.