STWST New Art Contexts: Tanja Brandmayr, Mathias Schlägel
Fog Ballet || GLUT
Neue Aggregatszustände: 2 Installationen
STWST 1. Stock
Part of Exhibition: durchgehend zu sehen
2 unabhängig voneinander entstandene Arbeiten werden miteinander in Beziehung gesetzt.
Screens ziehen den Blick magnetisch an. Sie werden zum Rest-Rauschen und zum Flackern von Wirklichkeit, zur anthropologischen Konstante eines urzeitlichen Lagerfeuers.
Feuerglut, die für uns glost, referenziert heute auch die Überhitzung des Globus. Atmosphäre und Ozeane sind zu Speichermedien von Wärme geworden. Aufsteigender Rauch kündet von einem Paradigmenwechsel der Erscheinungen und der Auflösung. Wir sitzen am Feuer.
GLUT - Mathias Schlägel
Urzeitliches Fernschaun,
Gedanken nehmen Platz am Feuer,
Luft wird in Schwingung versetzt,
Funkenflug steckt Dunkelheit an,
Augen ordnen Flammen, Entspannung.
Fog Ballet - Tanja Brandmayr
Als Kunst- und Theorieresearch thematisiert das Nebelballett eine Gleichsetzung von Akteur, Medium und Netzwerk. Auf herumziehenden und sich verdichtenden Nebelschwaden wird ein Körper in Bewegungsschleife projiziert. Während der Nebel diffuse Zustände durchläuft und damit selbst zum raumfüllenden Element und zum Akteur wird, versucht sich auf dem Nebel ein Körper zu manifestieren. Etwas verschwindet. Etwas manifestiert sich. Etwas manifestiert sich im Verschwinden. In diesem paradoxen Zustand bewegt sich das Fog Ballet. Spuk-Netzwerke, Tech Fog Boxes und geschluckte Rest-Ideen von Menschen: Eine skulptural-dynamische Behauptung, die ihre eigene Auflösung imaginiert. Dieses Zusammenspiel kann auch als dramatische Wende einer „Behauptung eines menschlichen Akteurs“ gelesen werden: nicht nur in der Fiktionalität eines „etwas behaupten“, sondern schlichtweg als (Selbst)Behauptung – im Sinne einer Weigerung zu verschwinden.
Mathias Schlägel, lebt und Arbeitet in Linz. Mit Interdisziplinären Strategien und vorgefundenen Materialien entstehen Exkursionen in den Disziplinen der Bildenden Kunst. Vorwiegend im Bereich des Experimentalfilms aber auch als Skulptur oder Malerei. Die Grenzen der einzelnen Genres werden bewusst ausgelotet um mit Ihren Inhalten eine Interaktionen zueinander und ineinander zu evozieren.
Tanja Brandmayr (AT) ist Künstlerin und Autorin und arbeitet seit vielen Jahren und in unterschiedlichen Kontexten zwischen Kunst, Text, Medien und Inszenierung. Ihre Kunst- und Kontextforschung Quasikunst thematisiert Koordinatensysteme, Verschmutzungsgrade und ein Ineinanderfallen der Gegensätze. Darüber hinaus bevorzugte Themen: Abspaltung, Auflösung, Dynamik und der AgensMovens hinter den Dingen. Die Auseinandersetzung mit Text und Körper als so genannte „erste Medien“ führte zu zahlreichen Projekten einer Kunst nach den neuen Medien. Aktuell Leitung des Artist-Run-Space STWST. Lebt in Linz/Österreich. https://quasikunst.stwst.at